Easy Rider

Die Motorradfahrt von Huế nach Hội An war ereignisreich. Die Huế Easy Riders sind ein lustiges Völkchen. Unsere Fahrer Nho und Quang waren spitze, wobei Nho mehr der gesprächige (also auch: geschäftstüchtige) Typ zu sein schien, Quang mehr der schweigsame Spaßvogel, der über alles mal gerne kichert. Vermutlich auch deshalb, weil Quangs Englisch nicht so berauschend war.

Elephant SpringsMorgens um 8.00 Uhr standen die beiden bei uns im Hotel. Ohne lange zu zögern wurden unsere Rucksäcke in große Platikplanen gepackt, verschnürt und auf die Gepäckträger der Motorräder geschnallt. Danach ging es unmittelbar los: Der etwa 150 Kilometer lange Trip führte uns über diverse Zwischenstops. Elephant Springs war der erste erwähnenswerte, ein kleiner Wasserfall mit Naturpool. Zur Erfrischung sind wir eine Runde geschwommen, das war nett.

Talabfahrt vom WolkenpassNach einem Zwischenstop zum Mittagessen an den weißen Sandstränden von Lăng Cô ging es steil bergauf. Wir passierten den malerischen Hải Vân Pass (Wolkenpass), die höchste vietnamesische Passstraße. Tolles Panorama war da zu sehen, leider wegen etwas trüber Luft nur schlecht zu fotografieren. Aber spannend war es alle mal. Nach der Abfahrt auf der südlichen Seite des Berges besuchten wir schließlich die Marmorberge in Đà Nẵng, der mutmaßlich drittgrößten Stadt in Việt Nam. Hier wird viel Marmor abgebaut und vermetzelt, und deshalb hat man eben mal auf die zugehörigen Berge ein paar Tempel und Pagoden gebaut.

Stadtbild in Hội An30 Kilometer weiter waren wir schon in Hội An angekommen. Die Riders haben uns auch direkt zum Hotel gebracht, wo wir mit Keks und Obst und Tee begrüßt wurden. Achja, und einem Superior-Zimmer zum gebuchten Standardpreis natürlich, muss ich das noch erwähnen? Eine kurze Stadterkundung zu Fuß offenbarte uns ein wirklich hübsches verträumtes kleines Städtchen, nicht zu voll und nicht zu leer, gerade richtig. Und gegen Abend in der Dämmerung wird’s erst richtig schnucklig.

Lichtgestalt in Mỹ SơnWeil uns die Straße jetzt einfach gehört, haben wir uns heute direkt einen Motorroller geliehen. Zwei Stunden Fahrt, teilweise sogar über den Highway, und wir erreichten das Tal Mỹ Sơn. Hier gibt es alte Cham-Ruinen. Also ein wenig von der richtig alten Geschichte der Vietnamesen, mehr als die uns bisher bekannten 150 Jahre. Leider ist nicht mehr viel von den Heiligtümern übrig geblieben. Ja, gut, sind ja auch ordentlich alt, könnte man jetzt sagen. Aber interessanterweise stand vor rund 100 Jahren, als das alles entdeckt wurde, noch viel mehr. Nur 1969 kam dann leider ein Flächenbombardement der Amerikaner dazwischen. Ganz schön doof. Hätte ja aber prinzipiell auch ein Việt cộng drin sitzen können, da kann man schon mal zur Verteidigung gegen den Kommunismus 1.000 Jahre Geschichte ausradieren. Yeehaw.

Morgen werden wir noch ein etwas die Stadt genießen, bevor wir uns mit dem nächsten Nachtbus auf den Weg zu ein bisschen Strand in Mũi Né machen. Danach erwartet uns das Mê Kông-Delta. Auch das wird spannend.

Bis dann
Lum und Bela

2 Gedanken zu „Easy Rider“

  1. Mannomann, das klingt ja alles toootal spannend !!!!!Freut mich für Euch, dass Ihr so tolle Erlebnisse habt… Weiter so und noch viel mehr so interessante Berichte !!!
    Passt auf Euch auf !!

  2. Ich glaub’s ja nicht!!!! Ihr seid echt die Größten!
    Macht ruhig weiter so ich bin auf jeden Eintrag sooooooooo gespannt:
    Freu mich total für euch!
    Schmatza
    Mum

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