In den Wolken

Nach der leidlich bequemen Nachtzugfahrt erwartete uns also Sa Pa. Wir waren vorgewarnt, die Kleinstadt nahe der chinesischen Grenze hoch oben im Gebirge ist kalt, niederschlagsreich und irgendwie anders.

Vertrockneter Wasserfall
Love Waterfall
Wir wurden mit kalten 21°C und Nebel begrüßt, morgens um acht. Es dauerte ein paar Minuten Stadtbummel (das Kellerzimmer im französisch dominierten Hotel war noch nicht fertig) bis wir kapierten, dass der Nebel eigentlich eine große Wolke war. Erstmal ging es ab auf den Roller und zu ein paar kleineren Wanderpfaden mit zwei Wasserfällen; leider etwas ausgetrocknet. Das Wetter wurde ständig besser und wärmer.

Welches Schweinderl hätten's denn gern?
Welches Schweinderl hätten’s denn gern?
Sa Pas Umland ist dafür bekannt, dass hier zahlreiche Dörfer der ethnischen Minderheiten des Landes versteckt sind. Die ganze Stadt ist auch von entsprechend geschäftstüchtigen Souvenirhändlerinnen bevölkert. Man kann allerdings auch auf Trekkingtour mit lokaler Führerin gehen, das haben wir am zweiten Tag gleich gemacht. Es ging mit ihr (Lỉngh oder so ähnlich, eine schwarze H’Mong, brauchte etwas, um sich an uns zu gewöhnen, war dann aber sehr nett) über Lehm-Pfade den Berg hinauf, durch ein paar Dörfer, und über noch lehmigere Pfade wieder hinab. Und nach dem Mittagessen noch quer durch die Reisfelder. Und das im wahrsten Sinne des Wortes: nicht etwa auf Wegen zwischen Reisfeldern entlang, sondern zwei Stunden über die schlammigen Kanten von Reisterrassen. Einen schlammigen Fuß und eine gerissene Hose später waren sowohl der Weg als auch wir geschafft. Glücklicherweise waren uns die Wettergötter hold, sogar einen letzten Sonnenbrand haben sie uns beschert.

Kettenbrücke
Wackelbrücke bei Sa Pa
Am letzten Tag in Sa Pa war die Holdheit leider vorbei, die Wolke war zurück – und hatte Verstärkung dabei. Unser Rollertrip wurde also trotz Regenponcho sehr nass. Gesehen haben wir trotzdem so einiges, bei unserem Weg über Buckelpisten und Stahl-Hängebrücken quer durch die Dörfer. Und immerhin: einen Tag schlechtes Wetter im Urlaub, das ist doch ein ganz guter Schnitt.

Jetzt sitzen wir wieder im drei Kilometer von China entfernten Lào Cai und warten auf den Nachtzug zurück in die Hauptstadt. Dort werden wir noch die letzten zwei Tage und eine Nacht des Urlaubs verbringen, bevor es wieder Richtung Heimat geht. Davor gibt’s aber nochmal einen Zwischenbericht, hoffentlich.

Liebe Grüße,
Lum und Bela

Ein Gedanke zu „In den Wolken“

  1. Schade, dass euer Urlaub schon wieder zu Ende geht. Bei euren Berichten kann man so schön von Urlaub träumen. Toll, was ihr so alles erlebt.
    Liebe Grüße
    Geli u Peter

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